Handelt man in Teltow richtig?

Diese Frage stellte man sich im Jahr 1966 in der DDR aus Anlass der Einführung der Selbstbedienung in einer Kaufhalle in Teltow. Der Deutsche Fernsehfunk diskutierte diese Frage in der Sendung „Im Blickpunkt“ am 17. November 1966. Nicht, dass man dies heute noch verstehen müsste, aber sehenswert ist der Beitrag schon, wie im Übrigen die gesamte Ausstellung „KONSUM. Konsumgenossenschaften in der DDR“, die noch bis 31. Oktober im Marstall des Branitzer Parks zu sehen ist. Neben vielen seltsamen Dingen, die dort völlig ironiefrei präsentiert werden, wie zum Beispiel die „wohltuende Bürste für die Küche“, sind es aber vor allem die Kommentare im Gästebuch, die die Ausstellung sehens- bzw. lesenswert machen. Kein Klischee wird ausgelassen, der Besserwessi wird ebenso beschimpft, wie die letzten Unverbesserlichen, die doch in Kuba ihr Glück suchen sollen. Allerdings überwiegt die Ostalgie und in vielen Einträgen wird die ‚gute alte Zeit’ beschworen. Und so könnte es auch wirken, denn tatsächlich fehlen kritische Kommentare zu dem Gezeigten. Aber vermutlich wollten die Ausstellungsmacher das Denken dann doch den Besucherinnen und Besuchern überlassen und dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden.

Impressionen aus der Ausstellung:

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