Kulturpalast Bitterfeld (2016)

20160103_130349Grau, kalt, Bitterfeld. Es ist Januar. Ein eiskalter Sonntag. Das Kulturhaus der Stadt steht isoliert in einer Industriegegend. Deplatziert wirkt es hier. Daneben und nicht im Bild: eine Berufsschule. Eigentlich heißt das Haus Kulturpalast. Es sollte ein Palast für die Arbeiter der Stadt sein. Hier sollten Kultur und Proletariat vereint werden. Zumindest sollte man sich kennenlernen. So war es hier, im Kulturpalast Bitterfeld entschieden worden. Auf den Bitterfelder Konferenzen 1959 und 1964. Heute findet hier nichts mehr statt. Seit Oktober 2015 gibt es keine öffentlichen Veranstaltungen mehr. Das Haus wird dadurch noch isolierter. Gehört es überhaupt noch zur Stadt? Zu Fuß kaum erreichbar. Ein Solitär. Bushaltestellen. Parkplätze. Keine Menschen. Menschen schon gar nicht. Unwirtlich. Hier passiert nichts mehr. Kein Ort für Kultur. Das Haus wirkt wie aus der Zeit gefallen. Ein Relikt aus vergangenen Tagen, wie man sie hier noch oft findet. Ein Aschenbecher, zwei Parkplatzschilder und Briefkasten. Vor dem Haus: Leere.